Am 1. Mai 1878 fanden sich 36 “ehrbare Bürger” aus Etterschlag und 28 Walchstadter zusammen, um die Freiwillige Feuerwehr Etterschlag zu gründen und fortan gemäß dem Grundsatz “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr” zu handeln. Die zu dieser Zeit gängigen Mittel zur Brandbekämpfung waren, wie im Bild links zu sehen, wohl doch eher spärlich, sie bestanden im Wesentlichen aus  Hanf- oder Ledereimern, mit denen über eine Eimerkette das Wasser zum Brandherd verbracht wurde. Der Gründungsvorstand setzte sich folgendermaßen zusammen:

Im Jahr 1899 wurde dann für 1250,- Mark eine vierrädrige Saug- und Druckspritze angeschafft, welche mit den Pferden des Land- und Gastwirtes Johann Belle zum Einsatz in benachbarte Orte verbracht wurde. Die bis dahin eingesetzte Druckspritze diente dann im Nachbarort Walchstadt der Brandbekämpfung

Man mag es kaum glauben, aber dieses im Jahr 1904 für 1642 Mark errichtete Feuerwehrhaus diente der FFW Etterschlag bis zum Jahr 2000 als Unterkunft, auch wenn es natürlich, trotz eines Containeranbaues, schon lange aus allen Nähten platzte.

Nachdem am 4. Dezember 1927 die FFW Walchstadt Feuerwehr gegründet wurde, schieden die Walchstadter aus der Etterschlager Feuerwehr aus. Am 06. Mai 1928 beging man dann gemeinsam das 50-jährige Jubiläum der FFW Etterschlag beim Alten Wirt mit Theateraufführungen und Feibier.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges gelang es 1946, trotz dürftiger finanzieller Mittel, von den amerikanischen Besatzern eine gebrauchte DKW-Zweitakt-Tragkraftspritze zu erwerben, für die dann erst Jahre später ein ebenfalls gebrauchter Einachs-Tragkraftspritzenanhänger (TSA) mit VOLLGUMMI-Bereifung erworben wurde. Fortan konnte die Spritze, die noch von meinem Vater bedient wurde, mit den Schleppern der Etterschlager Bauern zum Einsatzort tranportiert werden.

Ein weiterer “Meilenstein” war dann, nachdem zwischenzeitlich 1961 eine Tragkraftspritze mit VW-Motor hinzukam und 1960/61 durch den Bau der Wasserleitung eine Löschwasserversorgung aus Unter- und Oberflurhydranten gesichert war, die Anschaffung eines Truppfahrzeuges (TSF), das am 24.Oktober 1971 im Rahmen einer Einweihungsfeier seiner Bestimmung übergeben wurde. Als dann zwei Jahre später  das Fahrzeug  mit Funk ausgerüstet wurde, konnte die FFW Etterschlag auch an das Funkalarmnetz angeschlossen werden

1978 wurde vom 24. bis 28. Mai  das 100-jährige Jubiläum mit großem Festprogramm und  abschließender Fahnenweihe begangen. Die Fahne trägt auch das Motto der Feuerwehr - Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr. Viele Fotos und Daten dieser Seite entstammen der damaligen, von Josef Wißmiller akribisch erstellten Festschrift.

Das aktuelle Einsatzfahrzeug der FFW ist ein 1987 in Dienst gestelltes TSF, das unter anderem mit einer Tragkraftspritze und 4 Pressluftatmern ausgerüstet ist, es wird mit 6 Mann besetzt. Aus Platzmangel und Gewichtsgründen mußte 1997 ein Autoanhänger gefertigt werden, der mit der Unterstützung der Fa. Wirth von den Feuerwehrleuten selbst gebaut wurde. Er ist unter anderem mit einem Rettungsspreizer, einem Notstromaggregat mit 2,2 kW und zwei 1000-Watt-Strahlern auf Stativen beladen..

Durch den Fortschritt beim Bau des neuen Feuerwehrhauses wurde im Jahr 2000 die Anschaffung eines gebrauchten TLF (Tanklöschfahrzeug, Baujahr 1974) möglich, das gute Dienste als Zugfahrzeug des allzuoft erforderlichen Verkehrssicherungsanhängers leistet.

Als echten Meilenstein in der Geschichte der FFW Etterschlag kann man den Bau des Feuerwehrhauses unter der Leitung von Kommandant Martin Sedlmair und Vorstand Franz Freimann bezeichnen. Sie verstanden es, 74 freiwillige Helfer so zu motivieren, dass